Hierzu gibt es mehrere Ursachen und Therapieoptionen:
Morton-Neurom (typische Beschwerden: Schmerzen der Fußsohle bis in die kleinen Zehen)
Metatarsalgie (typische Beschwerden: Schmerzen im Bereich des Mittelfußes auf Höhe der Mittelfußköpfchen, bevor die Zehen anfangen)
Morton-Neurom (typische Beschwerden: Schmerzen der Fußsohle bis in die kleinen Zehen)
Die Zehen des menschlichen Fußes sind mit je 2 Nerven auf der Oberseite und 2 Nerven an der Unterseite der Zehe versorgt. Im Bereich der Fußsohle liegen die Nerven der 10 als gemeinsames Bündel vor, die sich kurz vor den Zehen in kleineren Nervenäste aufteilen. Die Bündel sind unter dem Fuß lediglich durch das „Fettpolster der Fußsohle“ geschützt. Im Falle einer Überlastung der Fußsohle kann es zu chronischen Druckschäden dieser Nerven kommen, die sich dann verdicken und dadurch umso gefährdeter für weitere Kompression bei der Abrollbewegung des Fußes sind. Der verdickte und chronisch gereizte Nerv kann erhebliche Schmerzen in der Fußsohle, teilweise mit Ausstrahlung bis in die Kleinzehen verursachen.
Typische Beschwerden
Das Morton-Neurom verursacht vor allen Dingen Schmerzen unter der Fußsohle, die teilweise bis in die Zehen ausstrahlen. Manchmal berichten Patienten auch über einen „elektrisierenden Schmerz“. Von einigen Patienten wird berichtet wird berichtet, dass sie das Gefühl hätten nach längerer Belastung die Schuhe unbedingt ausziehen zu müssen. Bevorzugt betroffen ist der Nerv zwischen der 3. und 4. Zehe, seltener der Nerv zwischen der 2. und 3. Zehe. In seltenen Fällen kommt es sogar zu einem Taubheitsgefühl zwischen den Zehen.
Diagnostik
Die klinische Untersuchung ergibt in der Regel den 1. Hinweis auf eine Erkrankung der Nerven bzw. auf ein Morton-Neurom. Eine „Testspritze“ kann den Anfangsverdacht erhärten. Dabei wird ein örtliches Betäubungsmittel an den erkrankten Nerv gespritzt und der Nerv so für einige Stunden ausgeschaltet. Der Patient sollte nach Erhalt der Spritze den Fuß belasten und beobachten, ob der typische Schmerz immer noch auftritt. Kommt es für die Dauer der Wirkung des Betäubungsmittels (0,5-6 Stunden) nicht mehr zu den typischen Beschwerden, wird dadurch der Verdacht des Morton Neuroms bestätigt. Das Morton-Neurom ist eine der Veränderungen, die zum klinischen Bild einer Metatarsalgie (Schmerzen unter dem zentralen Vorfuß) führen können.
Therapie
Leider hat die Behandlung des Morton-Neuroms ohne Operation nur sehr begrenzte Aussichten auf Erfolg. Das schmerzhafte Areal unter der Fußsohle kann durch eine Einlage entlastet werden. Eine „Spritzenbehandlung“ kann den Reizzustand um die Nerven reduzieren. Bei ca. 30 % der Patienten gelingt es so, einen erträglichen Dauerzustand zu erreichen. Im Falle anhaltender Beschwerden, trotz der konservativen Behandlung, muss der Nerv im Rahmen einer kleinen ambulanten Operation entfernt werden. Nach der Operation kann der Fuß zunächst für 10 Tage nicht belastet werden. Als Dauerfolge verbleibt nur ein “Taubheitsgefühl“ zwischen den betroffenen Zehen, welche fast nie als störend empfunden wird.
Metatarsalgie
Definition
Unter Metatarsalgie versteht man das Auftreten von Schmerzen bei Belastung unter den Köpfchen der Mittelfußknochen, v.a. 2. bis 4. Mittelfußknochen.
Ursache
Im zunehmenden Alter verringert sich das Fettpolster im Bereich des Fußballens, so dass es bei längerer Belastung (zum Beispiel lange Stehen und Gehen auf High Heels, Schuhe mit dünnen harten Sohlen) es zu brennenden Schmerzen kommen kann. Man spricht dann von der Metatarsalgie. Die Entstehung wird durch Hammerzehen, Krallenzehen undHallux valgus gefördert. (bitte fett gedruckt anklicken lassen und dann zum jeweiligen Thema scrollen) Auch im Rahmen einer Hallux valgus OP kann es zur Komplikation der Metatarsalgie kommen.
Typische Beschwerden
Neben den beschriebenen Schmerzen im Bereich des mittleren Vorfußes vor allem unter Belastung kommt es auch zur vermehrten Schwielenbildung im Bereich der Mittelfußköpfe 2. bis 4.. Beim Abtasten tut der Bereich vor allem weh und es ist ein geringeres Fettpolster festzustellen. Bei längerem Krankheitsverlauf sind die Mittelfußköpfchen direkt unter der Haut tastbar.
Operative Therapie
Weilosteotomie
Unter einer Weil-Osteotomie wird eine horizontale Durchtrennung eines Mittelfußknochens verstanden, wobei die Osteotomie an der streckseitigen Grenze des Knorpelüberzugs des Mittelfußköpfchens also im Zehengrundgelenk beginnt. Die Osteotomie erlaubt eine dosierte Verschiebung des Mittelfußköpfchens fersenwärts. Dadurch wird die Länge des Mittelfußknochens angepasst. In geringem Ausmaß ist auch eine Verschiebung des Mittelfußköpfchens zur Innenseite oder Außenseite des Fußes möglich. Die Osteotomie wird mit einer kleinen selbstbohrenden Schraube aus Titan fixiert und erlaubt eine sofortige Belastung des Fußes nach der Operation. Die Weil-Osteotomie kann an den Mittelfußknochen 2. bis 5. durchgeführt werden.
Anwendungsgebiete
Die Weil-Osteotomie wird vor allem zur Anpassung des metatarsalen Alignments eingesetzt. Zugrunde liegt die Theorie, dass ein prominenter Mittelfußknochen (Os metatasale) zu einer Überlastung der plantaren Anteile des Zehengrundgelenks in der Abrollphase des Fußes führt. Weiterhin ist die Verkürzung des Os metatarsale eine wesentliche Komponente der operativen Behandlung von Luxationen des Zehengrundgelenks.
Technik der Weil-Osteotomie
Um eine Weil-Osteotomie durchführen zu können, muss das Gelenk von oben, also vom Fußrücken eröffnet werden. Dazu wird in der Regel zwischen den Strecksehnen der Zehe (lange Strecksehne – kurze Strecksehne) auf die Gelenkkapsel des Zehengrundgelenks vorgegangen. Die Gelenkkapsel wird eröffnet. Als nächstes wird die Zehe so weit wie möglich gebeugt. Dann wird der Mittelfußknochen mit einer Säge durchtrennt. Die Durchtrennung, auch Osteotomie genannt, wird parallel zur Fußsohle durchgeführt. Dadurch wird sichergestellt, dass das Mittelfußköpfchen bei der nachfolgenden Verschiebung nicht tiefer tritt. Das Mittelfußköpfchen wird um das gewünschte Ausmaß verschoben und in der korrigierten Position mit einer kleinen Spezialschraube fixiert. Durch die Osteotomie parallel zum Boden kann der Fuß direkt nach der Operation in einem Verbandsschuh belastet werden. Liegt eine Luxation der Zehe / des Gelenks vor, muss die nach oben versetzte Zehe in einem ersten Schritt wieder vor das Mittelfußköpfchen gestellt werden, bevor die Zehe soweit gebeugt werden kann, dass die Osteotomie vorgenommen werden kann.
Probleme der Weil-Osteotomie
Als wesentliches Problem der Weil-Osteotomie ist einer Vernarbung des Gelenks mit Steifigkeit der Zehe zu nennen. Manchmal ist durch die Vernarbung kein Bodenkontakt der Zehenkuppe mehr möglich. Die Probleme nach Weil-Osteotomie haben dazu geführt, dass in namhaften fußchirurgischen Zentren die Indikation zur Weil-Osteotomie mittlerweile restriktiv gestellt wird. Intakte Gelenke sollten, wann immer möglich, nicht operative angegangen werden. Ist eine Weil-Osteotomie unausweichlich, können die typischen Probleme mit der Ergänzung des Verfahrens durch eine PIP-Arthrodese oder einen Beugesehnentransfer vermieden bzw. in ihrer Häufigkeit reduziert werden.